Monamorie oder moderne Partnerschaft

Sich nicht trennen, sondern monoamorph für immer zusammenbleiben. Das geht? Klar! Lebenslange Partnerschaften durch kompetente Monoamorie. Fangen wir von Vorne an. Sie fragte ihn, wie es gestern war. Er sagte: „Ich hatte gestern ein Date. Eine Psychologin. Nach 0,8 Sekunden war klar, da läuft nichts. Wir haben den Abend genutzt und mal ein paar wilde Thesen belastet. Gedanken probiert, sehr nett.“  Sie lacht: „Was hast du ihr erzählt?“ Er antwortet: „Beispielsweise diese Einmaligkeit des Lebens, dass wir nicht auf Probe leben: Wir können eben nur einmal wirklich verliebt sein, nur einmal eine Familie gründen, nur einmal ein eigenes Haus bauen…..dann ist das Feuerwerk verschossen, wir müssen andere Lösungen finden für den Rest der langen Lebenszeit.  Zum Beispiel wäre es gut, wenn wir erkennen:

– Sexualität ist eine nonverbale Sprache, die einzige, die es weltweit überall und gleichzeitig gibt.
– Sprechen dient den Missverständnissen und verhindert mehr als es fördert.
– Männer können sich nur mit Frauen emotional entwickeln, sich spiegeln und eben umgekehrt.
– Mit der großen Liebe, dem anschließenden Familienleben ist das vielfältige Partnerleben noch lange nicht vorbei. Es folgen viele unterschiedliche Etappen mit eigenen Konzepten und Kompetenzen
– Wir brauchen den Kontakt zu Menschen, um nicht zu verrohen.
– Eifersucht ist gesellschaftlich gewünscht, es macht uns kontollierbar
– Sex und Erotik wird tabuisiert, um professionell in der Werbung benutzbar zu bleiben.
– Partner müssen gleiches Bewusstseins-Level entwickeln.
– Nichts fragen, was den anderen zum Lügen zwingt.
– Professionelle Geheimhaltung von Handlungen und Begegnungen ist einer  Partnerschaft dienlich.“

Die Musik spielt immer noch
Die Musik spielt immer noch

„Viel Stoff für eine erste Begegnung. Als Psychologin wird sie darauf angesprungen sein.“, kommentiert sie immer interessierter.

„Klar. Aber wo ist das Ziel, worauf läuft das hinaus? Wir brauchen diese polyamorphe kompetente Monoamory, habe ich vorgeschlagen. Sie wollte wissen, was ich damit meinte. “

Das Lächeln der Illusion
Das Lächeln der Illusion

Er trinkt einen Schluck Kaffee: „Wir leben immer länger. Die Evolution hat Monogamie nicht vorgesehen, schon gar nicht über 60 Jahre. Langzeitehen/beziehungen scheitern teuer und gnadenlos in Lebensneuphasen z.B. der Nachfamilenphase, der Krankseinphase, der Karrierephase, etc. Eine Lösung muss her, für Männer und für Frauen. Dabei müssen die erlernten Kompetenzen erhalten bleiben und sich weiterentwickeln. Hier ein paar provokante Thesen zur Kompetenz: Ichkompetenz – ein gesunder Egoismus: Wenn es mir gut geht, brauchen sich andere nicht um mich kümmern. Kommunikationkompetenz – Ich weiß das Worte nur für Missverständnisse da sind und finde ein passendes nonverbales Medium. Sexuelle Kompetenz – Sex ist eine Sprache, Erotik eine Kunst, Liebe ist Eifersucht und Rache macht dekadent. Das andere Geschlecht ist notwendig zur Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung. Soziale Kompetenz – Helfen ist nicht nachhaltig. Nur Wege zur Selbsthilfe sind sozial. Tätigkeitskompetenz – Nur Arbeit erzeugt Respekt.“

„Für das alles brauchen wir Kontaktmöglichkeiten, die im Vorfeld die Kompetenzen erkennbar machen.“, setzte er fort. „Dazu sind Internet-Kontaktbörsen geeignet. Wer es sich nicht zutraut, belegt einen Kompetenzworkshop und lernt das richtige Kontakten.“

Sie hakt nach: „Was steckt nun hinter der komplizierten Wortschöpfung ‚Polyamorphe kompetente Monoamory‘?“

„Moment.“ Er holt einen labberigen Bierdeckel aus der Tasche: „Es gibt die Polygamori abgeleitet von Polyamory, einem englischen Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“. Das ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben. Dies geschieht mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.“

Sie  zieht kurz die Augenbrauen hoch. Das muss ja ein Abend gewesen sein.

Er setzt fort: „Und es gibt die kompetente (serielle) Monoamory. Der Mann/Frau bleibt alleine und völlig selbständig, selbstliebend, führt eine hochwertige Beziehung zu einem ausgewählten Partner in einem vereinbarten Zeitfenster mit hoher kommunikativer, inhaltlich/fachlicher, sozialer, sexueller und ich-starken Kompetenz. In der vereinbarten Zeit, keine anderen Partnern, keine Fragen. Das Zeitfenster einer monogame Beziehung mit hoher Kompetenz.“

Sie denkt nach: „Du meinst Affären, von den niemand etwas weiss? Fremdgehen oder One-Night-Dates? Oder feste Termine für unterschiedliche Partner?“

Er erwidert: „Nein, das wäre zu simpel. In jedem Fall muss der Respekt vor dem anderen Menschen vorhanden sein, er geachtet werden und seine Würde geschützt sein. Es gibt natürlich immer unterschiedliche Erwartungshaltungen. Er möchte sie dreimal pro Woche sehen, sie ihn nur zweimal. Da ist die Ich-Kompetenz gefragt, aber auch die Soziale. Niemand schuldet dem anderen etwas, alles beruht auf Vereinbarungen. Was du bekommst, ist wertvoll, was du nicht bekommst, ist irrelevant. Hole dir von der einen Person das, was sie dir geben möchte und gib ihr das, was du ihr geben möchtest. Alles andere holst du dir von anderen und die ebenfalls von anderen. Das muss man aushalten können.

Sie meint dazu: „Das ist nicht gerade romantisch.“

Ab 50. Für immer vorbei?
Bis 50. Und dann?

„Aber es ist ehrlich.“, sagt er. „Wir leben im Vergleich mit früheren Zeiten viel länger und sind auch länger fit, voller Wünsche und Tatkraft. Du gehst zur Schule, machst eine Ausbildung, arbeitest, gründest eine Familie. Dann wirst du 50, die Kinder sind groß und davon. Aber das Leben geht weiter. Vor einem stehen ca. 25 Jahre, vielleicht sogar mehr, in denen man agil ist. Die Ziele der Familienpartnerschaft sind erreicht. Was nun? Werden jetzt die Jubiläen und Geburtstage hochstilisiert, um Glanzpunkte im Leben zu haben? Alles Mist. Die Kinder haben darunter zu leiden. Laß sie unbeschwert ziehen.“

Er fügt hinzu: „Die erotischen Triebe, die Lust auf Neues, Begehrlichkeiten, die Freuden an der Anerkennung, die Suche nach Herausforderungen sind immer noch da. Man kann die erste Partnerschaft auflösen und eine neue Familie gründen. Das ist aber nicht vorgesehen. Die Frau ist ab 50 zu alt und dann bleiben nur die jungen Frauen oder die Übriggebliebenen. Dazu müßte man die jungen Männer abschaffen. So läuft das nicht. Wir müssen dazulernen.

Wenn die Kinder groß sind, fällt die Verantwortung für sie weg. Das ist so, auch wenn viele Eltern daran festhalten wollen. Damit entmündigen sie ihre Kinder und mischen sich in Prozesse ein, die nicht mehr die ihren sind.
Aus dieser Rolle ist man raus. Das hat Auswirkungen auf die Partnerschaft. Die Monogamie, die während der gemeinsamen Verantwortung für das Wohl der Familie, wichtig und begrüßenswert war, verliert ihren Sinn bis zu der Endphase, in der man als Greis auf die Pflege und Betreuung durch Nächste angewiesen ist. Dazwischen können 20 bis 30 Jahre liegen. In der Zeit werden die Karten neu verteilt, vielleicht nur für ein kurzes Spielchen. Die bewährte, funktionierende Partnerschaft aus der Familienphase muss deswegen nicht in Frage gestellt werden. Sie kann und sollte sogar bleiben. Nur müssen sich die Erwartungen aneinander ändern, so wie sich die Rollen und Verantworlichkeiten geändert haben. Auch wenn viele dies nicht wahrnehmen wollen oder deswegen in Depressionen versinken. Sie belegen die Wichtigkeit der Selbstverwirklichung nach eigenen Wünschen und Fähigkeiten. Um mit dieser Option klarzukommen, bedarf es eines hohen Kompetenz-Levels, einer gesunden Selbstachtung, die nicht auf Anerkennung von Leuten beruht, die sie einem niemals oder nur im geringen Maße gewähren. Kein unangenehmer Druck durch andere Partner, temporäre monogane Beziehung in vereinbarten Zeitfenstern. Dafür braucht man eine Anpassung der eigenen Persönlichkeit. So kann sich jeder/jede selbst verwirklichen und ist nicht mehr allein.“

11 Gedanken zu „Monamorie oder moderne Partnerschaft

  1. Der Text ist lustig, aber es regen sich natürlich sehr viele Zweifel! Auch hänge ich noch zu sehr an der Vorstellung von Liebe, als dass ich sie auf Eifersucht reduzieren wollte, obwohl ich zugeben muss, dass das fast immer vorgekommt. Habe neulich allerdings einen lustigen Text gelesen in dem es heißt: dass das Konsortium der Romantik die Liebe hoffnungslos infantilisiert hätte. Und es könnte ja auch passieren, dass man jemand wirklich mag; was ist dann mit der Zeitvereinbarung. Schließt mir persönlich zu sehr die Zufälle aus! Darüber nachdenken muss man jedenfalls, denn die Diagnose stimmt ja!

  2. Worüber hier noch nicht gesprochen wurde im Zusammenhang mit Monoamorie ist die Zeit zwischen den, ich nenne sie mal, Liebes- und Weiterentwicklungs-Begegnungen. Wenn jeder zwischendurch doch mal allein ist und krank wird oder in eine Lebenskrise fällt. Wer hilft dann? Normalerweise ist es der Partner, dem man sich zugewandt hat und der ob mit oder ohne Ring auf irgend eine Weise versprochen hat, die Höhen und Tiefen mit dir zu gehen. Jemandem im Hintergrund zu wissen, der für die Gesundheit inniglich betet, ins Krankenhaus kommt und ggf. auch finanziell bei Ausfall hilft. Wen bitte ich darum mir bei zu stehen? Den vorher oder nach der Krankheit Kommenden? Die Verheirateten haben immer einen rettenden Hafen… Irgendwie einfacher! Rechtlich abgesichert.

    Finanziell könnte ein Fonds zur Absicherung gegründet werden. Wäre in so einer Monoamorie-Gemeinschaft, die meines Erachtens, doch von hoch gebildeten, kompetenten und mitten im Lebens stehenden Menschen besucht werden würde kein Problem.
    monoamore kompetente Grüße
    lola

  3. Mensch, da haben ja Tim und Stuppi wie verrückt recherchiert und hirntechnisch gearbeitet an dem Thema.
    Mir ist das alles zu theoretisch. Es hilft nicht, neue theorien für ein Leben zu erfinden, dass man eigentlich doch garnicht so will. Mir klingt das alles nach Schönreden für etwas was nicht schön ist.
    Da kommen gestandene Männer, der bei ihren Frauen nicht bekommt was sie meinen, dass es ihnen zusteht und reden sich alles zurecht und suchen Entschuldigungen und Begründungen und Theorien dafür, dass sie gern Sex haben wollen. Wahrscheinlich steckt da nur die Angst, vor Entscheidungen, Veränderungen, Bindung oder Verlust dahinter, reinste Gehirnakrobatik.

    Mag sein, dass Männer da ganz anders eingestellt sind als ich, aber ich will nicht polyamorphe kompetente Monoamory. Ich hätte ganz gerne auch oder gerade dann einen Partner, wenn es mir schlecht geht. Auf den ich mich verlassen kann, der mich auch noch liebt wenn ich 10 kg zunehme oder schwer krank bin. Wirklich gute Beziehungen beweisen sich ausschließlich dann, wenn es dem anderen nicht gut geht. Nach dieser Monoamorie-Theorie wird keiner da sein, der sich um dich kümmert wenn du jemanden brauchst, weil die Dame gerade ihre anderen „Zeitfenster“ bedient oder eben vor lauter Eigenständigkeit nicht zur Verfügung steht.

    Mich würde „Monoamorie“ schon deshalb überfordern, weil man ständig damit beschäftigt wäre, irgendwelche Zeitfenster zu suchen, die sich nicht mit anderen überschneiden dürfen. Man muss ständig aufpassen, wem man was erzählt. Das ist stressig. Denn man will doch wohl nicht behaupten, dass das ohne Heimlichkeiten abgehen kann. Ohne Halbwahrheiten. Ohne Lügen.

    Es würde mein Bedürfnis nach Einzigartigkeit schwer verletzen, wenn der andere neben mir noch drei andere Frauen braucht und nie ehrlich ist. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass im hohen Intelligenz- und Statusbereich, in dem da Frauen ausgesucht werden, auch nur eine einzige dabei ist, die sich auf momodingsbums einlässt. Das liegt nicht in der Natur der Frau. Es sei denn, sie will auch nur Sex.
    Aber dann wird sie sich nicht lange grossartig unterhalten und zulabern lassen, sondern gehen wenn sie fertig ist und die Männer benutzen.

    Was ich oft denke ist, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, nur jemanden für Sex zu haben, weil es nicht ohne geht, solange bis ich jemanden finde, mit dem ich Voll-Mono leben und mich MIT ihm entwickeln kann.
    Wiederum kann ich keinen Sex haben, ohne mich emotional zu binden. Und wenn ich weiß, dass der Mann sich nur mit mir trifft um Sex zu haben, dann fühle ich mich benutzt. Ach ich weiß es doch auch nicht!!!!
    Ich suche eine beständige Beziehung, in der ich meine Bedürfnisse befriedigen kann. Nicht nur in einem Zeitfenster, sondern so oft es geht. Das ist das Bedürfnis nach gemeinsamen Erlebnissen, Mitteilungsbedürfnis, Hingabe, Einzigartigkeit, Selbstwert, Austausch, Verständnis, Respekt, Ruhe, Geradlinigkeit, Regelmäßigkeit, Fürsorge usw. usw. Es gibt ihn und ich werde ihn finden!

    Carola

  4. Hallo Carola, genau das ist es ja. Das das Konsortium der Romantik hat die Liebe hoffnungslos
    infantilisiert. Das kann doch gar nicht gut gehen. Erlebnissen, Mitteilungsbedürfnis, Hingabe, Einzigartigkeit, Selbstwert, Austausch, Verständnis, Respekt, Ruhe, Geradlinigkeit, Regelmäßigkeit, Fürsorge
    Das geht alles auf einem Bauernhof im 18. Jahrhundert. Wir leben unglaublich schnell heute, die Manipulation von außen ist unkontollierbar und die Partnerschaft muss scheitern.
    Das Konsortium der Liebenden hat die Langzeit-Freundschaft hoffnungslos liquidiert. Oder wolltest du Leidenschaft? Ist das die, die Leiden schafft.
    Na, da kann ich aber auch drauf verzichten. Leidenschaft (gesteigert, aber als Begriff abkommend: Inbrunst) ist eine das Gemüt völlig ergreifende Emotion. Sie umfasst Formen der Liebe und des Hasses, wird aber auch für religiösen, moralischen oder politischen Enthusiasmus benutzt und beschreibt die intensive
    Verfolgung von Zielen. Im ursprünglichen Sinn schwingt immer der Beilaut von etwas Zerstörerischem mit. Im heutigen Alltagssprachgebrauch wird das Leiden Schaffende jedoch oft verdrängt.
    Mittlerweile hat Leidenschaft eher eine positive Bedeutung. Warum eigentlich? Schon wieder dieses Ding. Man verkauft uns Leidenschaft, um Abhängigkeiten zu produzieren. Klar wollen die Männer Sex.
    Den muss man(n)sich nur verdienen. Mit einfach wollen geht das nicht. Dann muss man(n)bezahlen und das will zumindest kompetente Männer nicht. Sex hat uns die Evolution geschenkt, bevor es Geld gab, Testosteron
    ist ein Zahlungsmittel für den Erfolg. Glaub mir, sie kaufen dir deine Hormone ab, Stück für Stück, pumpen
    dich voll mit Moral und hauen dir eine Kultur um die Ohren, die zeigt, das wenn du kaufst, doch alles gut wird. Und dann kommen die Marktschreier schnell um die Ecke und erzeugen Bedürfnisse ohne Ende, um sie schließlich mit teurem Käse und i-pod Adds zu bedienen. Ich bin für Monoamordingsbums, weil es scheint, das hier miteinander gesprochen wird. Das ist doch der 1. Schritt zu einer Beziehung.
    Manfred

  5. Hi Manfred,
    Hach ja, vielleicht du hast ja recht. Mein Anspruch ist so hoch, der wird sich wohl kein zweites mal erfüllen: Hast du Level 65 von 100 erreicht, willst du nicht mehr auf 34 zurück. Nochmal bei 0 anfangen ist langweilig, kennt man alles schon. Bei 87 einsteigen ist auch doof, da fehlen die dazwischen. Aber wenn man bei 65 alle Leben verloren hat, wird nix anderes übrigbleiben, als sich nochmal durch alle durchzuarbeiten. Das gefällt mir gar nicht. Deshalb speichere ich zwischendurch lieber ab. Besser auf 56 zurückfallen als ganz runter.

    Und ja, in gewisser Weise sehne ich mich nach dem Bauernhof im 18. Jahrhundert. Kein Handy, kein Telefon, kein Internet, keine virtuell digitale Onanie, kein Anspruch auf Tempo und Leistungsgesellschaft. Da wird die Zuckerübe noch geerntet, wenn sie reif ist, und nicht weil morgen jemand einen Termin gesetzt hat oder es grad ins produktive Zeitfenster passt. Nur komme ich mit dieser Einstellung in dieser Welt nicht weiter. Dabei sehnen sich alle danach. Jeder mit dem ich drüber rede, sagt genau das und trotzdem ordnen sich alle unter.
    Niemand kann mir etwas verkaufen oder aufdrängen, wenn ich es nicht will. Niemand pumpt mich voll mit Moral und haut mir eine Kultur um die Ohren, wenn ich es nicht zulasse. Und die Marktschreier dürfen gerne Bedürfnisse ohne Ende erzeugen, ich bin schlau genug den teurem Käse in i-pods abzulehnen. Ich schau da einfach nicht hin. Ich bin doch völlig frei in meiner Entscheidung.
    Wen auch immer du mit „Sie“ meinst, Sie kommen nicht an dich ran, wenn du das nicht willst. 50% Regel. An allem was passiert bist du zu 50% beteiligt. Man hat doch ein Gefühl dafür, ob das Bedürfnis aus einem selber kommt oder von außern erzeugt ist. Also ich hab es.
    Es reicht völlig aus, seinen eigenen Anteil zu betrachten und zu verändern. Das ist einfach, wenn man es einmal begriffen hat.
    Ich bin auf dem besten Wege mich nicht beeinflussen zu lassen. Aber ich muss auch üben, üben… Ob ich Leidenschaft will? Ich BIN leidenschaftlich. In jeder Beziehung. Aber natürlich ist es genauso wie du schreibst. Sie ergreift einen völlig, lässt keinen Raum daneben und zerstört somit mehr als man gewinnt. Ich leide viel zu gerne. Ohne Leidenschaft wäre mein Leben langweilig. Ohne Leidenschaft wäre die Menschheit nicht da wo sie ist. Für mich gehören Liebe und Leid zusammen. Würden wir sonst leiden wenn wir etwas Geliebtes verlieren oder etwas Geliebtem etwas Böses widerfährt? Wohl eher nicht. Wenn man die Schmerzen nicht ertragen kann, lässt man die Liebe gar nicht erst zu.
    Carola

  6. Was ist das denn hier? Wenn es nach der Familienphase nicht mehr geht, laßt euch scheiden und startet eure Beziehungskette, so euch das gelingt und Freude macht. Ein Plädoyer für toleriertes Fremdgehen in der Beziehung ist nichts neues. Einige Paare gehen sogar zusammen in Swingerclubs oder machen ihre Pivatorgien. Die Lösungen, Bedürfnisse und Wünsche sind individuell völlig unterschiedlich und lassen sich nicht über einen Kamm scheren. Wer sich mit 50 aus der Familie entläßt, weil die Kinder aus dem Haus sind, kann einsam enden und sein Experiment bereuen. Das muss jeder für sich entscheiden. In einer Hisicht gebe ich euch recht: Die Kinder müssen nach dem Auszug freigelassen werden und nicht durch das Genörgel ihrer unzufriedenen Eltern mit einem schlechten Gewissen oder einer Entfaltungshemmung belästigt werden.

  7. Das Thema habt ihr mit eurem Beitrag über Rentner in Thailand aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Was geht hier noch im Alter wenn die Gefühle aufleben aber das soziale Umfeld erstarrt und festgefahren ist?
    Mancher begibt sich in die Ferne, um den Kick nochmal zu erleben.

    http://www.oxly3.de/?p=4681

  8. Oh weh! Das Leben hat doch viel mehr zu bieten als ich dachte…
    Theoretisch hab ich alles verstanden. Da können wir ja jetzt alle wild durch die Gegend poppen und haben bei Nachfrage immer die passende Begründung parat. Und wem es nicht passt, der muss nicht mitspielen.
    Also: Gründen wir einen „Freundeskreis Monoamorie“ und stellen da online so eine Art Buchungskalender ein, wie bei den Ferienwohnungen, da kann dann jeder gleich seine Zeitfenster vorgeben und das entsprechende Bedürfnis zur entsprechenden Tageszeit eintragen. Das erleichtert die Sache ungemein.
    Freitag nachmittag: Kaffee mit Kuchen, 1,5 Stunden
    Freitag Abends: Kuschelsex zum Einschlafen 0,75 Stunden
    Samstag Morgens: Wer schleppt meine Einkaufstüten? 2 Stunden
    Samstag Mittag: hardcore-Sex mit Verdauungsanregung erwünscht, 0,15 Stunden
    Sonntag: Familienausflug ganztags, mittags 1 Stunde Zeitfenster für Sex in wilder Lokation nach Absprache……
    Naja und der Chef darf auch mitspielen. Ich werd ihm mal ein Zeitfenster anbieten. Mal sehen wie der guckt.
    Leute, das Leben wird höllisch Spaß machen ab jetzt!

  9. Wo bleibt die Romantik? Knisterndes Feuer im Kamin, Rotwein und Spagetti, danach gemütlich zusammengekuschelt einschlafen ohne Sexzwang? Rumlaufen in Schlappen und micht öffentlichen ‚Hausanzügen‘? Komm da erstmal hin und setze das für die schnellen Nummern zwischendurch aufs Spiel. Die Affären zwischendurch können schnell zu Katastrophen werden, wenn die eigenen Gefühlsaufwallungen oder die unerwartete Verliebtheit des/der Kurzzeitpartnerin, eine erhaltenswerte, bewährte Beziehung sprengen. Dem Aufruf zur Allgemeinen Untreue folge ich nicht.

  10. Nennt es wie ihr wollt, für mich ist das Untreue und Fremdgeherei. Dann ist die alte Beziehung nur noch ein Relikt. Mag sein, dass man sich mal spontan verknallt trotz einer langjährigen Beziehung. So ein Strohfeuer verlischt schnell oder die alte Beziehung ist vorbei. Das systematische Suchen nach immer wieder neuen Partnern in Zeitfensterns erinnert mich an die Kachelmann-Story. Sie geht nicht immer gut aus. Der Autor steckt vermutlich in einer Sinn- und Selbstbestätigungskrise. Die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme scheint vorhanden zu sein. Das Handeln gleicht einem Spiel mit dem Feuer.

  11. Hallo Leute,
    ich lebe auch nach dem Motto:“Ich liebe alle Frauen und unzählige Frauen lieben mich!“ Mit den Fremdwörtern, die der Autor nennt kann ich gar nichts anfangen.
    Ich (52) bin Single und kann mein Lebensmotto auch mit allen Facetten ausleben. Eine feste Beziehung kann ich mir deshalb auch nicht so recht vorstellen. Wenn ich doch widererwartend in eine dauerhafte Beziehung reinrutschen sollte, werde ich mein „Hobby“ wohl aufgeben.
    Der Frauenversteher

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