Russland / Ukraine. Schluss mit dem Krieg!

28. 2. 2022. Berlin. Heute vor der russischen Botschaft in der Straße Unter den Linden. Auf dem breiten Mittelstreifen liegen Tafeln aus Holz und Pappe mit Aufschriften gegen den Krieg. Ich stelle mich zu den Mahnenden, die Frieden fordern. Einige Menschen diskutieren in kleinen Gruppen miteinander. Man hat unterschiedliche Bewertungen über die Lage. Jeder ist gegen den Krieg und jeder möchte, dass er so schnell wie möglich endet.

28. 2. 2022. Berlin. Mitte. Str. unter den Linden vor der russischen Botschaft. Proteste gegen die kriegshandlungen in der Ukraine.

Für einige ist Putin der Teufel persönlich, andere weisen auf das von mehreren Akteuren allmählich gefüllte Pulverfass hin, dessen Lunte entzündet wurde.

Durch den Angriff Putins steht die Schuldursache in den Köpfen vieler fest. Aber es klingen auch Wortfetzen über das Regiment Asow herüber. Bei aller Verachtung gegenüber dem Angriff, ist einigen die Ukraine durch ihre ultrarechten Bewaffneten, die nationalsozialistische und antijüdische Äußerungen von sich geben, nicht geheuer. Der blutige Streit soll ganz schnell zum Ende kommen, aber wie? Danach ist eine Aufarbeitung nötig, in der die Positionen aller Akteure auf dem Prüfstand kommen. Wird das je passieren oder gibt es wieder Sieger, die die Inhalte der Geschichtsbücher zu ihren Gunsten bestimmen?

28. 2. 2022. Berlin. Mitte. Str. des 17. Juni. Sowjetisches Ehrenmal als Gedenken an den 2. Weltkrieg

Hoffentlich bewirken die Proteste und Appelle der Bürger in vielen Ländern und auch in Russland, dass der Albtraum rasch endet. Auf einer Holztafel steht „NATO wake up“ und zwei englischsprachige jüngere Leute bleiben eine Weile stehen und fordern den sofortigen militärischen Einsatz der NATO in dem bewaffneten Konflikt. Offenbar haben sie das Buch „Die Schlafwandler“ von Christopher Clark über das Entstehen des 1. Weltkriegs nicht gelesen, wahrscheinlich erlebten ihre Großeltern nicht die Bombenangriffe des 2. Weltkriegs.

28. 2. 2022. Berlin. Mitte. Str. des 17. Juni. Sowjetisches Ehrenmal als Gedenken an den 2. Weltkrieg. Panzer

Nachdenklich fahre ich zum nahegelegenen Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni. Echte Artilleriegeschütze und zwei T-34 Panzer der Roten Armee gemahnen in einem großen Denkmal auf einem Areal, das gleichzeitig auch Friedhof für gefallene russische Soldaten des Zweiten Weltkriegs ist, ganz in der Nähe des Reichstags und Kanzleramts an die damaligen Schrecken und Grausamkeiten.

ISS. Quelle des Fotos: NASA

Auf der Fahrt nachhause denke ich an die Astronomen auf der Raumstation ISS. Dort sind derzeit vier Amerikaner, zwei Russen und ein Deutscher. Die ISS wird von Amerika, Russland, Kanada, Japan und Europas betrieben und besteht überwiegend aus amerikanischen und russischen Segementen. Hoffentlich sind die Akteure so klug, diese internationale Zusammenarbeit trotz der Spannungen auf der Erde fortzusetzen. Arthur C. Clarke hatte das Problem in seinem Roman Odyssee 2010 vorweggenommen, der verfilmt wurde.

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