Dem Deutschen Volke. Der Spruch über dem Eingangsportal des Reichstags ist sympatisch und die Besucher aus Deutschland sowie aus der anderen Ländern dieser Welt waren willkommen. Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 wurde das Areal um den Reichstag restauriert und mit dem Bau des Kanzleramts und der neuen Bundestagsgebäude auf beiden Seiten der Spree zu einem modernen Regierungsgelände inklusive benachbartem neuen Hauptbahnhof gestaltet. Die Gegend ist bis heute touristisch sehr angesagt. So viele Sightseeing-Highlights mit locker dazwischen gestreuten Entspannungselementen findet man selten in fußläufiger Weite. Vom Hauptbahnhof bis zum Potsdamer Platz – dazwischen liegen die neuen Regierungsgebäude, Spreeufer mit Aussicht auf viele Ausflugsdampfer und Latte Macchiato aus einer ‚Strandbar‘, der alte Reichstag mit seiner modernen Kuppel, das Brandenburger Tor, der Pariser Platz und das Holocaust Denkmal.
Der Reichstag war ein Gebäude zum Anfassen. Die Stufen waren eine Mischung aus Bühne und Speaker Corner. Hier konnte sich schon mal eine Alphorngruppe aufstellen und den Anwesenden ein Ständchen halten.
Lange Schlangen vor dem Eingang zeigten, welch großes Interesse seitens der Bürger und Touristen an einem Besuch des Daches und der Kuppel des Gebäudes bestand. Man wartete geduldig auf den Einlaß, genoß den Blick über die Stadt und wer keine Höhenangst hatte, lief einmal den spiralenartigen Weg in der Kuppel ab.
So war es jahrelang seit dem Bau der neuen Kuppel auf das Dach des Reichstags: Warten vor dem Eingang. Das Gebäude wurde zu einem Publikumsmagnet und zu einem Symbol einer offenen Gesellschaft, die keine Berührungsängste vor Besuchern hat.
Gestern kamen wir am Reichstag vorbei. Aus der Ferne war keine Warteschlange zu sehen. Das war ungewöhnlich bei dem schönen Wetter und am Wochenende, doch man konnte auch mal Glück haben. Meine Begleiterin schlug spontan vor: „Laß uns mal raufgehen!“
Dann sahen wir die Absperrgitter und eine häßliche Ansammlung von Containern, die zu einem ‚Gebäude‘ zusammengestellt waren. An den Ein- und Ausgängen standen Leute in hellblauen Jacken, die uns mitteilten, dass der Reichstag nur noch nach Anmeldung besichtigt werden kann. Wir wurden auf die Website des Reichstags verwiesen. Dort wird das neue Besucherverfahren erklärt:
„Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes können kostenlos besichtigt werden. Eine Besichtigung ist jedoch nur mit vorheriger Anmeldung möglich, es können sich Einzelpersonen und Gruppen anmelden. Für eine bequeme Terminanfrage steht ein Online-Formular zur Verfügung, eine Anmeldung ist aber auch per Fax (030/227-36436) oder per Post (Deutscher Bundestag, Besucher- dienst, Platz der Republik 1, 11011 Berlin) möglich. Eine telefonische Anmeldung ist nicht möglich. Anmeldungen müssen bis spätestens zwei Werktage vor dem gewünschten Besuchstermin vorliegen.“
Wir hatten die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen nach Vermutungen über Terroranschläge im November 2010 verpaßt. Ohne Anmeldung gibt es keinen Zutritt.
Ich habe mich mit dem Anmeldeformular inzwischen viermal angemeldet, weil ich am 3.4.2012 die Kuppel nach 16 Uhr besuchen möchte, jedoch auf keine der Anfragen eine Antwort erhalten. Wie soll ich mich verhalten?
Ich warte auf Antwort!
Heiderose, lass uns wissen, wie es ausgegangen ist. lg Dörte.
Ha ha, da hat jemand Oxly mit dem Bundestag verwechselt.