Alljährlich sammeln sich die Zugvögel an ihren Sammelstellen vor dem langen Flug in den Süden. Die einschlägigen Stellen der Nachtlager sind bekannt. So pilgern Interessierte jedes Jahr im Oktober und November nach Linum, wo die Kraniche morgens oder abends auf den Wiesen zu beobachten sind. Tagsüber verteilen sich die Vögel auf Felder im Umkreis von einigen Kilometern. Nach Sonnenaufgang und kurz vor dem Untergang sieht man am Himmel viele Schwärme und hört die Kraniche rufen. Tagsüber landen die Vögel vorzugsweise auf abgeernteten Maisfeldern und wühlen nach Essbarem. Die scheuen Tiere sind gar nicht leicht zu fotografieren, weil sie Menschen zu Fuß nicht nahe an sich heran lassen. Nähert man sich ihnen, fliegen sie weg. Entweder sitzt man in einem getarnten Unterstand an einer passenden Stelle oder verfügt über ein Teleobjektiv mit langer Brennweite. Seltsamerweise flüchten die scheuen Kraniche nicht vor Autos oder Menschen auf Fahrrädern oder Pferden.
Die Standard-Teleobjektive bis 300mm reichen nicht aus. Besser sind Teleskope auf robusten Stativen und gute Sichtbedingungen, die es erlauben, auf große Entfernungen scharfe Bilder zu realisieren. Einige Hundert Meter Distanz sind zu überbrücken. Wenn die Luft flimmert oder zu viel Dunst vorhanden ist, kann man die langen Brennweiten wieder einpacken. Sehr gut geeignet sind die relativ günstigen ED-Refraktoren von Sky-Watcher in Kombination mit einem Flattener.
Wir fotografierten und filmten Kraniche auf einem abgeernteten Maisfeld bei Eichstädt, einem Ort im Bundesland Brandenburg unweit von Kremmen und Linum. Zwischen den Kranichen und der Kamera lag ein großes Feld, das durch den Regen morastig war. Eine weitere Annäherung an die Vögel war daher (praktisch) nicht möglich. Vor uns war das matschige Feld und wenige Meter hinter uns war die stark befahrene, laute Landstraße. Die Umstände ließen das Aufnehmen der Geräusche der Vögel nicht zu.
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