Die schwüle Hitze macht den Expeditionsteilnehmern zu schaffen. Insekten brummen, Mücken fliegen lautlos heran. Im Gebüsch knackt Unsichtbares. Nur langsam ist der schmale, kaum erkennbaren Pfad auf dem morastigen Boden zu begehen. Das Schilf steht dicht und übermannshoch. Immer wieder sind Pfützen zu überspringen. Die Hosenbeine sind längst schmutzig. Ein Ende des Wegs ist nicht erkennbar. An einer Stelle lichtet sich das Schilf. Zwischen den Halmen ist ein Gewässer zu sehen, auf denen zwei weisse Schwäne mit sieben Jungen im grauen Federgewand überrascht zu den Eindringlingen herüberschauen.

Wir erreichen eine Lichtung, von der aus die Landschaft aus Wasser, Morast, Schilf und Bäumen gut erkennbar ist. Besser man verläuft sich nicht. Ein Smartphone mit GPS-Tracking wirkt beruhigend. Alleine sollte man sich nicht hierher wagen. Ein Fehltritt vom Pfad ab in den Sumpf kann fatale Folgen haben.

Weiter. Wie war das mit der stumpfen Machete? Die so viel Kraft braucht, um den Weg zu schlagen? Egal, wir haben gar keine und drücken die Halme mit den vorgestreckten Armen auseinander. Wir erschrecken einen Graureiher. Er fliegt mit gehörigem Radau auf und davon. Immer wieder ist das Wasser neben dem Pfad zu sehen. Auf Seerosenblättern sitzen Kröten. Oder sind es Frösche? Dies ist ihr Reich. Zugleich sind sie ein wichtiger Bestandteil auf den Speiseplänen der hier ansässigen Störche, Reiher und Ringelnattern. Fressen und gefressen werden.


Die Schlangen verschwinden bevor wir sie sehen. Nicht immer schnell genug. Manchmal ist eine kurze Bewegung im Gras erkennbar, das Wegziehen der Schwanzspitze löst einen Schauer aus. Doch nicht jede Ringelnatter bemerkt uns. Eine döst in der Sonne auf einem Stapel trockener Schilfhalme.
Zauneidechsen. Hier gibt es sie zuhauf. Überall, wo trockene Stellen von der Sonne beschienen werden, sind sie anzutreffen. Es gibt braune und einige schwarze.

Wir sind im Rhinluch bei Linum, eine halbe Stunde Autofahrt von Berlin entfernt.