Beim Überqueren der Brücke über den Fluss Oste auf der Bundesstraße 73 zwischen Himmelpforten nach Hechthausen ist eine Mühle zu sehen. Leider gibt es keine Möglichkeit zum Anhalten. Erst einige 100 Meter weiter, in Hechthausen, kann der Wagen abgestellt werden. Es wäre gut, bei der Brücke eine Parkbucht für zwei oder drei PKW anzulegen, um Besuchern einen Blick auf das interessante Panorama mit Fluss und Mühle im niedersächsischen Mündungsgebiet der Elbe anzubieten.

Hier sind die Gezeiten des nahen Meeres bemerkbar. Der Wasserstand der Oste steigt und sinkt mit Ebbe und Flut. Auf beiden Seiten des Flusses erstrecken sich Deiche, die das umliegende Land vor Überschwemmungen schützen. Auf den mit Gras bewachsenen Deichen weiden Schafe und Rinder. Die Mühle steht am Deich. Sie hat eine drehbare Kuppel, damit ihre Flügel in den Wind gedreht werden können. Die Mühle wurde 1845 gebaut und nach dem Vornamen der damaligen Frau des Müllers benannt und heißt seitdem Caroline. Vorher stand dort eine Bockwindmühle aus dem 17. Jahrhundert, die wegen Baufälligkeit im Jahre 1840 abgerissen wurde.

Über die Finanzierung des Baus der jetzigen Mühle hält sich seit ihrer Entstehung ein Gerücht. Der damalige Müller, der eine Fähre über die Oste betrieb, soll Durchreisende, die englische Goldmünzen mit sich führten, betrunken gemacht und ihnen das Gold so entwendet haben, dass sie es erst bemerkten, als es zu spät war. Mit dem Geld soll der Bau der damals hochmodernen Mühle nach holländischen Vorbild möglich gewesen sein. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Mühle in Betrieb, zuletzt mit einem Elektromotor. Heute ist sie nur noch ein sehenswertes Denkmal für die Technik aus vergangenen Zeiten.

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