Was huscht denn da? Flink läuft ein Fuchs über den zugefrorenen Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal zum anderen Ufer, um es zu erkunden. Passanten und Jogger laufen vorbei. Sie bemerken ihn nicht. Selbst Hunde schlagen nicht an, was angesichts ihrer Feindschaft mit Füchsen ungewöhnlich erscheint. Das Leben in den Berliner Mietskasernen mit gelegentlichem Gassi gehen scheint ihre Instinkte verkümmern zu lassen. Großstadt und wilde Tiere vertragen sich nicht, denken viele. Weit gefehlt, zumindest in Berlin. Füchse, Wildschweine, Biber, Schildkröten, Graureiher, Kormorane, Waschbären, Igel, Wasservögel aller Art und mehr sind reichlich vorhanden.
Doch die meisten Städter sehen die Tiere nicht, es sei denn, eine Schar Kanadagänse mit mehreren erwachsenen Exemplaren und vielen Küken spaziert seelenruhig über eine Wiese, auf der sich viele Leute sonnen. Die Gänse haben die Ruhe weg und laufen völlig angstfrei dicht neben den Leuten herum. Wer nicht aufpasst, büßt dabei sein Brötchen ein. In dem Fall sind die tierischen Nachbarn nicht zu übersehen, doch den Fuchs, der beim Vorbeigehen mal ein paar Schritte zwischen die Sträucher macht, nimmt fast keiner wahr. Jetzt im Winter ist er relativ leicht zu entdecken. Auf schneebedeckten Flächen fällt der rostrote Fuchs auf und die Sträucher bieten mangels Blätter weniger Deckung.
Dieser Fuchs scheint im Bereich des Sprengelkiezes im Berliner Ortsteil Wedding zu leben und feste Gewohnheiten zu haben. Anhand der Fährten auf dem Eis ist sein Weg erkennbar. Ich habe ihn mehrmals gesichtet.
Fotos: Thomas Gade
Technik: Pentax K-5, Sigma AF Apo 4/300mm