Um 2.30 Uhr aufzustehen, ist eine echte Herausforderung. Jedoch sollte man sich eine seltene Mondfinsternis mit roter Färbung des Vollmondes im Erdschatten nicht entgehen lassen. Mein Balkon bot den passenden Blick nach Westen und er war hoch genug, um über die innerstädtische Bebauung hinwegsehen zu können, denn der Mond bewegte sich während der Finsternis zum Horizont. Die Kamera, das Teleskop, Stativ und Montierung wurden abends bereitgelegt. Als der Wecker zur ungewohnten Zeit piepste, schien der Vollmond zum Fenster herein. Es war unbewölkt und somit alle Ausreden futsch, die einen Verbleib im Bett gerechtfertigt hätten.
Zuerst fotografierte ich mit einer Pentax K-3 mit einem Skywatcher ED 80 mit 600mm Brennweite auf einer Vixen Porta Montierung mit manueller Nachführung. Anfangs waren die Belichtungszeiten kurz, doch als der Mond im Schatten war, war er dunkler als gedacht. Um mit mehreren Sekunden Belichtungszeit fotografieren zu können, musste die parallaktische Montierung herausgeholt werden, deren motorische Nachführung die Bewegung des Mondes kompensierte. So blieb er trotz seiner Wanderung immer im Bild und arge Unschärfen durch die langen Belichtungszeiten konnten vermieden werden. Die einprogrammierte Intervallauslösung erledigte den Rest: Ein Bild pro Minute. Komfort im digitalen Zeitalter.
Wow, das habe ich leider verpasst. War der wirklich so rot? Der sieht ja aus wie Mars.