Das alte Reichstagsgebäude in Berlin wurde zwischen 1884 und 1894 erbaut und erlebte einige Jahre noch das Deutsche Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Zeit, das dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg, die Nachkriegsjahre und die Teilung der Stadt in Ost-und West Berlin bis zur Wiedervereinigung 1990. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt es starke Zerstörungen. Seit 1994 wählte die Bundesversammlung im Reichstag den deutschen Bundespräsidenten und seit 1999 ist es wieder Sitz des Deutschen Bundestages.
1999 wurde auch die neue Kuppel auf dem Reichstag eingeweiht. Sie ist keine Rekonstruktion der ursprünglichen Kuppel, sondern eine moderne halbkugelförmige Glaskonstruktion, an deren Innenseite sich ein spiralförmig gewundener Weg befindet.
Durch seinen Standort im wohl am stärksten von Touristen besuchten Gebiet Berlins, zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz, gehört der Reichstag zu den am häufigsten fotografierten Objekten in der Deutschen Hauptstadt.
Die moderne Fototechnik macht es möglich, den Reichstag ohne die Kuppel abzubilden. Steht man dicht vor dem Gebäude, ist sie nicht zu sehen. Fotografiert man es von dort in mehreren überlappenden Fotos von links nach rechts oder umgekehrt, kann moderne digitale Bildbearbeitungstechnik sie zu einem Panorama ohne stürzende Linien zusammensetzen.
Das Ergebnis zeigt den Reichstag ohne Kuppel. Aber es sind auch nur zwei der vier Türme zu sehen. Dieses verblüffende Ergebnis wird in der Praxis häufig unbeabsichtigt zustande kommen und erst im Nachhinein wundern sich die Fotografen, wieso nur zwei Türme und keine Kuppel zu sehen sind.