Berlin im Nebel. Der Lichterglanz des Weihnachtsmarktes ist erloschen. Um den Breitscheidplatz bei der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche sind Metallgitter aufgebaut, die mit Stoffen bespannt sind, um den Durchblick zu versperren. Davor stehen Polizisten. Es herrscht Stille. Der Verkehr ist umgeleitet und vom Budenzauber des Weihnachtsrummels ist nichts mehr übrig. Überall stehen Polizisten, Kamerateams und Reporter aus aller Welt. An der Ecke Kantstraße / Budapester Straße legen Trauernde Blumen nieder und entzünden Kerzen.
Junge Menschen weinen. Ältere gucken stumm. Fassungslosigkeit, Trauer und Wut. Dieser emotionale Mix ist spürbar. Gelegentlich erscheint ein schwarzes Regierungsfahrzeug, aber zu sehen bekommt man die Insassen nicht. Die Anwesenden schauen resigniert zu solchen Autos. Ihre Blicke sprechen Bände. Und mancher spricht es aus; die Verantwortung für die desolate Sicherheit in Deutschland wird der aktuellen Regierung und vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel zugewiesen.
20. 12. 2016. Berlin. Charlottenburg. Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz am Tage nach dem Terrorattentat, bei dem ein Lastwagen in die Menge und gegen die Buden gesteuert wurde. Polizei und Kamerateams
Der RBB befragt Anwesende. Eine ältere, gut gekleidete Dame spricht ins Mikrophon und sieht in die Kamera. Sie macht mit ruhiger Stimme kein Hehl aus ihrer Meinung. Bundeskanzlerin Angela Merkel trägt die Schuld. Erinnerungen an die letzte Neujahrsansprache der Kanzlerin werden wach. Integration als „Chance von morgen“. Warnungen wurden in den Wind geschlagen, Einsichten ignoriert und besorgte Bürger zu Rechtspopulisten erklärt.