Berlin. Sprengelkiez. Verlängerung des Nordufers

Berlin. Der Mettmannplatz im Ortsteil Wedding ist eine relativ unbekannte Grünfläche entlang des Berlin-Spandauer-Schifffahrtkanals. In den neunziger Jahren wurde über diesen Park eine Eisenbahntrasse gebaut. Die mächtigen Pfeiler mit der breiten Brücke dominieren den Park, auf dem sich ein Bolzplatz befindet. Die Züge die über den Mettmannplatz rollen, macht diese Grünfläche nicht gerade einladend, aber sie wird für Spaziergänge und zum Ausführen der Hunde genutzt.

Eine neue Entwicklung beunruhigt die Anwohner. Er wurde für Bauarbeiten gesperrt. Die Straße Nordufer soll durch den Park bis zur Fennstraße verlängert werden. Die dicht danebenliegende Tegeler Straße wird im Gegenzug von der Fennstraße getrennt. Vermutlich werden zukünftig diejenigen, die das durchgehende Nordufer befahren, darauf zu Autobahnauffahrt Seestraße fahren. Es wird zu einem stark zunehmenden Verkehr entlang des Pekinger Platzes kommen, der vor kurzem im Rahmen des Quartiersmanagements renoviert wurde und mit dem Sprengelpark sowie der begrünten Uferzone entlang des Berlin-Spandauer-Schifffahrtkanals eine zusammengehörige Parklandschaft bildet. Hier befindet sich ein stark genutzter Spielplatz. Der zunehmende Verkehr wird über laute Kopfsteinpflasterstraßen rollen. Die Anwohner sehen dem mit Sorge entgegen.

Verlängerung des Nordufers
Verlängerung des Nordufers. Foto: Thomas Gade

Diese Planung ist nur zum Teil verständlich. Auf der anderen Seite des Berlin-Spandauer-Schifffahrtkanals befindet sich das Friedrich-Krause-Ufer. So heißt eine ordentlich asphaltierte Straße, die kaum benutzt wird, weil hier nur ein einziges Wohnhaus steht nebst einem Areal mit  Supermärkten mit einem großen gemeinsamen Parkplatz. Ansonsten befindet sich hier Gewerbe mit relativ wenig Straßenverkehr und das Kraftwerk Moabit, das mit Binnenschiffen mit Brennstoff versorgt wird. Sollte der Verkehr hier zunehmen, wären erheblich weniger Menschen davon betroffen als bei einer Verlängerung des Nordufers.

Baustelle am Nordufer
Juli 2013. Baustelle am Nordufer. Foto: Thomas Gade

Andererseits befindet sich entlang der Fennstraße ein riesiges Areal, von Einheimischen ‚Schering‘ genannt, zur Herstellung von Arzneimitteln, heute der ‚Bayer HealthCare Pharmaceuticals‘ zugehörig. Auf einer Länge von circa einem halben Kilometer kann man nicht von der Fennstraße seitlich abbiegen. Durch eine Schließung der Tegeler Straße, die im Zuge einer Baumaßnahme nötig wird, gäbe es auf dieser Seite keine Ein-oder Ausfahrt in den Sprengelkiez. Eine Teilung des Verkehrs in Autos, die in oder aus den Sprengelkiez fahren und denjenigen, die sich zügig zur Autobahn bewegen, wäre durch ein Geschwindigkeitsmanagement möglich. Auf dem Nordufer und den Nebenstraßen sollte die Geschwindigkeit auf 30 km/h beschränkt werden. Wer mit 50 km/h fahren möchte, nutzt das Friedrich-Krause-Ufer.

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