Kalt erwischt! Schnee und Eis in Berlin – Das Alpenvorland mag darüber schmunzeln. Doch in Berlin ist alles anders. Pünktlich zum Eintritt des Frostes versagt das S-Bahnnetz, allen Beteuerungen zum Trotz, dass die eigentlich nicht passieren dürfte. Städtische Autofahrer, die im Vertrauen auf den Winterdienst mit Sommerreifen durch den Winter kommen wollten, sollten ihre Meinung ändern. Besonders in den Kreuzungsbereichen der Nebenstraßen ist es sehr glatt und es schneit weiter. Auf dem Glatteis sind Unfälle vorprogrammiert. Fällt der Schnee, machen sich einige Leute, die sich beim Winterdienst eingetragen haben, und nun vom plötzlichen Arbeitsaufruf durch Mutter Natur überrascht werden, auf zum Arzt. Der gelbe Zettel wird’s richten. Stattdessen machen sich die Eisangler auf, um Fische für die wartenden Graureiher zu erbeuten.
Das musst du nicht verstehen!
11. 1. 2010
Mysteriöse Verhaltensweisen des Schneeräumdienstes der Berliner Stadtreinigung. Das Nordufer ist eine Straße zwischen der Seestraßenbrücke und einer Kleingartenkolonie. In diesem Abschnitt liegt das Strandbad Plötzensee, eine Tennisanlage und ein Jugendgästehaus. Kurzum, im Winter ist hier fat nichts los. Die Straßen der Hauptstadt sind derzeit dicht verschneit und mit einer pulverigen rutschigen Schneeschicht bedeckt. Am Ende das Nordufers, dicht bei der Kleingartenkolonie gibt es einen Parkplatz, der im Winter kaum benutzt wird. Hier scheinen die Schneeräumkommandos ihre Pausen zu verbringen. Der Platz ist akkurat mit Granulat bestreut (warum?), während die Straße dorthin ungeräumt bleibt. Begibt sich ein Räumfahrzeug vom Parkplatz zurück auf die stärker befahrenen Straßen, bleibt der Schneeschieber auf dem Nordufer oben und räumt kein bischen vom Schnees weg. Der abgelegene Parkplatz ist als Abladefläche für an anderer Stelle geräumten Schnee gedacht. Warum er vorher akurat vom Schnee befreit wird, mag uns nur eine Schreibtischseele in der BSR-Verwaltung erklären.
Die Wintervorgaben der BSR müssen seltsam sein. Es ist kaum zu glauben, dass ein unwichtiger Parkplatz fernab der dichtbefahrenen Straßen eine so hohe Betreuungspriorität hat.
15. 1. 2010 – Kommentar von Lara: „Ein Päuschen darf sein, ist doch klar. Der Zustand der berliner Straßen läßt jedoch vermuten, dass hinsichtlich der Schneeräumung arg gebummelt wird.“
15. 1. 2010 – Kommentar von Judith Larsen: „Ich kann das nur bestätigen, wohne auch in der Hauptstadt. Die Mitarbeiter der BSR sind doch Angestellte des öffentlichen Dienstes. Sie erhalten doch ihren Lohn nicht nach ihrer Arbeitsleistung. Das sollte der Senat dringend reformieren.“
Glatte Gehwege und Eis auf der Straße
10. 2. 2010
Berlin. Die Hauptstadt kommt mit diesem Winter überhaupt nicht klar. Auf den Bürgesteigen und Straßen haben sich Eisschichten gebildet, weil einfach nicht ausreichend Schnee geräumt wurde und er sich durch Betreten und zwischenzeitliches Antauen verdichtet hat. Täglich liest man von vielen Verletzten, die sich beim Sturz auf den Gehwegen einen Bruch zugezogen haben. Die Winterdienste sind total überfordert und es wird einfach zuwenig Salz gestreut, was den Hausbesitzern ohnehin verboten ist. Eine Ausnahme wäre mittlweile angebracht.
In der letzten Nacht ist erneut Schnee gefallen. Die Autos sind mit einer weißen Decke bedeckt. Allmählich wird das beunruhigend. Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Eisschichten auf den Straßen noch dicker werden. In den Nebenstraßen gibt es Spurrillen ohne Eis. Dazwischen haben sich harte Eisbuckel gebildet, die bald so hoch ist, dass die Unterseite der Autos beschädigt wird. Tiefergelegte Autos haben jetzt bereits schlechte Karten und schnelle Ausweichmanöver sind mancherorts gar nicht mehr machbar, weil die tiefen Spurrillen mit den dazwischenliegenden glatten Eisbuckeln kein Ausweichen zulassen.
Schneeräumen nach Berliner Art
23. 12. 2010
Die Philosophie des Schneeräumdienstes in Berlin ist simpel: Der Schnee wird von der Fahrbahn vor die parkenden Autos am Straßenrand geschoben. Was die Verantwortlichen sich dabei denken bzw. ob sie überhaupt darüber nachdenken, bleibt im Dunkeln. Man kann den Schnee bis an die Ecken der Kreuzungen schieben und sammeln, was an manchen Orten auch passiert, doch ist das eher die Ausnahme.
Solche Bilder sind in Berlin momentan keine Seltenheit. In manchen Straßen wurde der Schnee sogar bis in Kniehöhe an (!) die Autos gedrückt. Aus Umweltgründen wird offenbar kein Salz gestreut, obwohl kein effektiver Schneeräumdienst existiert. Diese Prinzipienreiterei wird trotz des letzten harten und langen Winters und dem sehr früh mit viel Schnee eingesetztem neuen Winter beibehalten. Man kann es auch übertreiben.
Frostige Tage, matte Autobatterien und viel Eis
9. 2. 2012
Berlin. Der mehrwöchige harte Frost fordert seinen Tribut. Autobatterien gehen in die Knie. Altersschwache Fahrzeuge können nicht gestartet werden. Nicht nur die Teiche und Seen sind zugefroren, auch die Havel, Spree und Kanäle werden vom Eis bedeckt. Selten sind eisfreie Stellen unter Brücken oder dort, wo relativ warmes Wasser einfließt, zu finden. Hier sammeln sich die Wasservögel. In den ersten Tagen der Eisbildung wurde auf den Strecken der Binnenschiffe das Eis gebrochen. Es hat nicht viel gebracht, doch die aufgeworfenen Schollen auf dem Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal zeigen das Ergebnis der Bemühungen.
Gelegentlich sind dazwischen menschliche Fußspuren sichtbar. Es gehört eine Menge Leichtsinn und Unvernunft dazu, das mehrfach gebrochene Eis auf dem Kanal zu betreten und sogar unter Brücken hindurch zu laufen. Anders ist die Lage auf dem Plötzensee. Hier trägt das Eis seit mehreren Tagen. Wie üblich hat die hier spielende Eishockeyclique ein großes Feld schneefrei gehalten.
Fahrt auf der Berliner Stadtautobahn
20. 10. 2011
Einige unsere ersten Filme bei YouTube waren wegen ihrer geringen Auflösung und der daraus resultierenden Qualität einfach nur schlecht. Jetzt geht mehr und die Filme werden neu eingestellt. Im Februar 2010 war der Winter ekelig. Es war kalt und nass. Regnete oder schneite es? Beim Fahren lief Musik aus dem Autoradio. Das ist ein ‚No Go‘ bei YouTube. Wenn die eine unauthorisierte Verwendung von Musik vermuten, ist das Video nicht zu sehen. Okay, begleitet uns auf der Fahrt nach Neukölln.
Eislaufen auf dem Plötzensee
27. 2. 2011
26.2.2011. Berlin – Eigentlich waren die Eisdecken auf den Seen gerade aufgetaut und man hoffte auf frühlingshaftes Wetter. Schneeglöckchen und sogar Krokusse waren bereits gesichtet worden. Nach dem langen Winter des letzten Jahres wäre das eine schöne Abwechslung gewesen. Doch bekamen wir letzte Woche einen Kälteeinbruch und diesmal froren die Seen ohne Schneedecke spiegelglatt zu. Die Polizei warnte vor dem Betreten. Die Eisflächen wurden nicht freigegeben, weil das Eis nur ca. 12 cm dick war. Kein Grund, es nicht doch zu versuchen, dachten manche Berliner und machten sich den Gegebenheiten zum Trotz auf die Kufen, um über das Eis zu flitzen. Gelegentliche Aufforderungen der Polizei, das Eis zu verlassen, wurden ignoriert. Die Polizei warnte vor den Folgekosten beim Einbrechen. Die Betroffenen hätten die Rettungseinsätze aus eigener Tasche bezahlen müssen. Wir filmten das Geschehen auf dem Berliner Plötzensee beim Volkspark Rehberge im Bezirk Berlin-Mitte im Bezirksteil Wedding.
Lese auch: Ufer betreten verboten! Der Plötzensee wurde eingezäunt.
Festgefrorene Binnenschiffe auf dem Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal
12. 2. 2012
Der Forst hat die Schifffahrtswege in Berlin unpassierbar gemacht. Da, wo sonst Schiffe fahren, sind dicke Eisdecke entstanden. Spuren im Schnee zeigen, dass nicht nur Tiere die festen Flächen für Ausflüge auf neuen Pfaden benutzen. Der Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal ist zugefroren. Das anliegende Kohlekraftwerk Moabit mit seinem Tag und Nacht rauchendem Schlot bekommt keinen Brennstoffnachschub, doch hat es eine große Lagerfläche für Kohle und reichlich Reserven. An der Pier des benachbarten Westhafens liegen Binnenschiffe festgefroren im Eis. Erst mit dem Einsetzen der Schmelze macht es Sinn, das Eis aufzubrechen.
Dickes Eis auf der Havel und dem Wannsee
15. 2. 2012
Mit Hilfe des ADAC konnte das alte Auto nach dem harten Frost wieder gestartet werden. Es war wärmer geworden, aber noch lagen die Temperaturen unter 0° Celsius und die Wettervorhersage hatte für die kommenden Tage Tauwetter angekündigt. Grund genug, eine Fahrt anzutreten, um die Situation auf den gefrorenen Gewässern zu beobachten bevor das Eis schmolz.
Die Glienicker Brücke, die Berlin mit Potsdam verbindet und einst als Austauschlocation für Ost- und Westagenten während der Zeit des kalten Krieges bekannt wurde, war die erste Station. Unterhalb der Brücke war das Wasser stellenweise offen, die Fahrrinne in der Havel bestand aus zusammengefrorenen Eisklumpen. Offenbar hatte hier ein Eisbrecher gewirkt. Der Blick in Richtung Sacrow und Jungfernsee zeigte eine geschlossene weisse Eisdecke. Auf der anderen Seite lag der zugefrorene Tiefe See vor dem Park Babelsberg.
Beim Bootshaus am Pohlesee war der Holzsteg dicht vom Eis eingeschlossen. Einige größere Boote lagen im Wasser. Sprudelanlagen hielten einen schmalen Rand um die Rümpfe eisfrei. Vom kleinen Wannsee aus kommend, lief ein Mann auf dem Eis des Pohlesees spazieren.
Unter der Wannseebrücke war eine kleine offene Wasserstelle, an der sich viele Wasservögel versammelt hatten. Vor den Stegen eines nahe gelegenen Sportboothafens im kleinen Wannsee hatten sich mehrere Angler auf der dicken Eisdecke des kleinen Wannsees niedergelassen und Löcher gebohrt, um zu angeln. Vor ihnen hatten sich 26 Graureiher versammelt, die auf Fische warteten. Gelegentlich warf ihnen ein Angler seine Beute zu. Dann flog ein Graureiher auf, schnappte sich den Fisch und verschlang ihn rasch. Diese sonst so scheuen Vögel brauchen offenes Wasser, um sich zu ernähren. Wenn die Gewässer über einen längeren Zeitraum zugefroren sind, verhungern die Graureiher, weil sie keine Fische fangen können. Die Angler haben offenbar nichts gegen die Gesellschaft der Vögel und versorgen sie mit ihrem Fang.
Auf dem Wannsee waren Langläufer mit Skiern zu sehen und ein Eissegler, der sein Fahrzeug mangels Wind mehr schob als fuhr. Die weit vom Ufer entfernten Spaziergänger hatten großes Vertrauen in die Tragkraft der Eisfläche.
Link zur kompletten Fotoreportage Havel und Wannsee unter Eis