Rezept: Grünkohl mit Kassler und Pinkel

Die kalte Jahreszeit beginnt und damit geraten winterliche Rezepte wieder in den Fokus. Grünkohl! Geliebt oder Gehaßt. Mancher mag ihn gar nicht; andere können nicht darauf verzichten. Gemeinschaftliche Grünkohlessen sind mancherorts unvermeidbar. Um den Grünkohl gibt einen regelrechten Kult.

Das Wintergemüse gibt es frisch vom Markt. Der erste Frost muss es zur Reife gebracht haben, sagt man. Die voluminösen Pflanzen werden zuhause in der Badewanne gründlich geduscht, um die anhaftende Erde abzuwaschen. Das ist viel Arbeit und nicht immer gelingt es, den Kohl vollständig von erdigen Resten zu befreien, die beim Essen die Zähne knirschen lassen. Das ist traditionell der richtige Weg. Aber muss es noch so aufwendig sein?

Bequemer geht es mit Grünkohl aus der Dose oder aus dem Glas. Das kann hervorragend klappen, aber es gibt ein paar Sorten, die nicht so gut schmecken. Die Liste der Inhaltsstoffe läßt vermuten, woran das liegt.

Viel besser ist tiefgefrorener Grünkohl. Der ist günstig, leicht zuverarbeiten und qualitativ hervorragend. Die Reinigungsprozedur entfällt und frischer geht es nicht.

Tiefgefrorener Grünkohl
Tipp:  Tiefgefrorener Grünkohl

Wir nehmen bei zwei Beutel tiefgefrorenen Grünkohl. In einem tiefen Topf werden zwei kleingeschnittene Zwiegeln im heißen Schweineschmalz glasig gebraten. Ein halbes Töpfen Schweineschmalz (ca. 75 Gramm) darf ruhig in den Topf. 200 Gramm Bauchspeck wird in kleinere Stücke zerteilt und angebraten. Dann gibt man den tiefgefrorenen Grünkohl mit der auf der Verpackung angegebenen Menge Wasser hinzu, bringt ihn zum Kochen und läßt ihn unter dem geschlossenen Deckel 50 Minuten köcheln.

Wichtig sind die Zutaten. Auf jeden Fall gehört Kassler dazu. Kasslerkamm ist in Ordnung. Nimmt man Kasslerkotelett, darf es nicht zu mager sein. Für 2 Beutel Grünkohl (je 1 kg) nimmt man 1 kg Kassler.  Weiterhin gehören  noch die Würste dazu, die je nach Region unterschiedlich heißen. In Norddeutschland gibt es die sogenannten ‚Pinkel‘, in Berlin nimmt man ‚Schinkenknacker‘. Grünkohlfans können über die ‚richtige‘ Wurst in Streit geraten. Kein Grund zur Panik, eine Art Knackwurst mit metartigem Inhalt vom Schwein ist richtig. Eine Wiener oder Bockwurst wäre dagegen ein Stilbruch, aber wer es mag …  Für 2 kg Grünkohl sind 8 Schinkenknacker angemessen.

Das Kassler wird in ca. 1 cm dicke Scheiben geschnitten und nach 35 Minuten Kochzeit in den Grunköhl geschoben. Das Kassler soll bedeckt sein, damit es nicht austrocknet. Die Würste werden nach 40 Minuten oben auf den Grünkohl gelegt. Unter dem geschlossenen Deckel köchelt alles weitere 10 Minuten.

Mit dem Würzen sollte man sich zurückhalten. Der Bauchspeck, das Kassler und die Würste geben mehr Salz in den Kohl, als man vermutet. Ein paar Spritzer Maggi sind immer gut. Pfeffer gehört auch rein. Salzen kann man noch wenn aufgetischt ist.

Ein Blick in den Topf. Grünkohl.
Ein Blick in den Topf. Grünkohl.

Zum Grünkohl mit seiner reichhaltigen Fleischeinlage werden Kartoffeln gereicht.

Lecker! Eine Grünkohlmalzeit auf dem Teller.
Lecker! Eine Grünkohlmahlzeit auf dem Teller.

Zur Verdauung der fetthaltigen Mahlzeit ist ein kümmelhaltiger Schnaps nicht verkehrt.

Tipp: Einfrieren! Grünkohl kann und sollte man ruhig in größeren Mengen zubereiten, denn aufgewärmt schmeckt er sehr gut. Vor dem Einfrieren werden die übrig gebliebenen Kartoffeln zerdrückt und im Grünkohl verrührt. Darin befindet sich bereits die Fleischeinlage. Nun haben wir einen Eintopf, der alle notwendigen Bestandteile enthält.

Ein Gedanke zu „Rezept: Grünkohl mit Kassler und Pinkel

  1. Besten Dank den Köchen für die professionelle Zubereitung des deftigen Wintergerichtes. Da läuft mir glatt das Wasser in Munde zusammen. Ich freue mich schon auf weitere Rezetvorschläge von Euch.

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