In einer finsteren Ecke in der Arminiums Markthalle in Moabit steht neuerdings ein Gebotmat, der aussieht wie ein Passbildautomat. Ernst oder Scherz? Beachtlich ist die Unterbringung in einem LifeStyle Bereich der Markthalle. Neben dem Gebetomat steht ein Display mit folgendem Text:
„Buddhismus Islam Christentum Judentum Hinduismus
Willkommen am Gebetomat! Bitte wählen sie aus über 300 Gebeten in 65 Sprachen Ihr persönliches Gebet aus, oder hören Sie sich die Gebete der unterschiedlichen Religionen an.
Welcome to the Gebetomat. 300 Prayers in 65 languages. Choose your personal prayer or listen to the prayers of different religions.“
Hier steht mehr dazu:
http://journalismus.h-da.de/projekte/ss09/augenblick/index44fb.html?p=613
Hallo wehrter Autor,
als digitaler Hausmeister der Arminiusmarkthalle freue ich mich, dass unser Anstoß zum selbst denken in Form dieses Beitrages aufgegriffen worden ist.
Die Verwendung zweier Begriffe habe ich als irritierend wahrgenommen und fühle mich zum Kommentar eingeladen.
1. Der Gebetomat steht für mich nicht „in einer finsteren Ecke“. Vielmehr genießt er den Schutz der Abgeschiedenheit für diejenigen, die sich auf die eine oder andere Weise in Ruhe mit den gebotenen Inhalten auseinander setzen möchten.
2. Der so bezeichnete „LifeStyle Bereich“ ist ein Manufakturenkaufhaus. hier gibt es viel Handgemachtes von und für Menschen, die wertige Produkte mit individueller Geschichte seelenloser Massenware vorziehen.
Oxly.de / Kunibert: Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es liegt uns fern, die Idee des Gebetomaten abzulehnen, auch wenn der Autor Zweifel an dem Aufkommen einer spirituellen Stimmung in der Konstruktion hat. Ein Moslem wird zum Gebet sicherlich einen Platz suchen, der das Auslegen seines Gebetsteppichs erlaubt. Christen können in der Gegend fußläufig mehrere Kirchen erreichen. Diese persönliche Empfindung steht aber nicht gegen das Experiment einer religiösen Box, die zur Information oder inneren Einkehr einladen soll. Vielleicht wird sie positiv angenommen.